Nahrungsmittelallergien behandeln und vorbeugen
Das hilft bei Nahrungsmittelallergie
Viele Menschen mit Lebensmittelallergie reagieren mit Beschwerden im Magen-Darm-Bereich, mit Hautausschlag oder sogar Atemproblemen auf den Verzehr von allergenen Nahrungsmitteln. Grund ist eine Überreaktion des Immunsystems auf vermeintlich harmlose Nahrungsbestandteile. Die Symptome können vielfältig sein und unangenehm für die Betroffenen, manchmal sogar gefährlich. Wie können Nahrungsmittelallergiker ihre Beschwerden schnell lindern und wie kann den Symptomen einer allergischen Reaktion vorgebeugt werden?
Nach der Diagnose einer Nahrungsmittelallergie durch einen Allergietest, wird Ihr Allergologe einen individuellen Behandlungsplan für Ihre Allergie erstellen, damit Sie mit Ihrer Lebensmittelallergie im Alltag so gut wie möglich zurechtkommen.
Auslöser von Allergien konsequent meiden
In erster Linie heißt es: die auslösenden Lebensmittel meiden! Das ist mit einiger Konsequenz oft möglich. Bei verschiedenen Lebensmitteln kann das Meiden (Karenz) im Alltag schwierig sein. Stellen Sie sicher, dass Sie sich weiterhin ausgewogen, vitamin-, mineral- und ballaststoffreich ernähren. So vermeiden Sie, dass die Allergie zu Mangelerscheinungen führt. Manchmal bietet sich der Griff zu alternativen Nahrungsmitteln an. Manchmal bietet sich der Griff zu alternativen Nahrungsmitteln an. Kuhmilch kann durch Pflanzenmilch ersetzt werden und anstelle von Hühnerei lässt sich beim Kochen pflanzliches Bindemittel verwenden.
Oft sind nicht alle Inhaltsstoffe eines Lebensmittels ersichtlich oder korrekt deklariert. Das gilt für Bäckereien über Fertigprodukte bis hin zum Restaurantbesuch. Eine professionelle Ernährungsberatung kann hier hilfreich sein.
Besonders bei Fertiggerichten sollten Sie skeptisch sein – hier sind oft Allergene versteckt.
Symptomen vorbeugen mit Natriumcromoglicat
Bei leichten Allergiebeschwerden kann die vorbeugende Gabe von Natriumcromoglicat (z.B. in Pentatop®) 15–30 min vor dem Essen helfen. Vor allem auf Reisen, im Restaurant und immer dann, wenn Sie nicht genau wissen, welche Nahrung Sie gerade erwartet, kann sie hilfreich sein. Die Wirksubstanz verhindert die Ausschüttung von Histamin aus den Mastzellen. Durch die lokale Wirkung direkt im Darm ist sie gut verträglich und wirkt antiallergisch ohne müde zu machen. Bei Symptomen im Mund und Rachen wird empfohlen, den Mund vor den Mahlzeiten mit einer Natriumcromoglicat-Lösung (z.B. Pentatop® Granulat) zu spülen. Sie erhalten Pentatop® rezeptfrei in der Apotheke.
Weitere Informationen zu Pentatop® finden Sie hier.
Behandlung akuter allergischer Reaktionen
Bei akuten allergischen Reaktionen, wie Hautausschlägen und Juckreiz, kann die Einnahme eines H1-Antihistaminikums sinnvoll sein. Dazu zählen unter anderem die Wirkstoffe Loratadin, Desloratadin und Cetirizin. H1-Antihistaminika blockieren die Rezeptoren des allergieauslösenden Botenstoffs Histamin, sodass die allergische Reaktion des Immunsystems unterbunden wird. Diese Stoffe haben den Nachteil, dass sie müde machen können (sedieren). Daher werden H1-Antihistaminika in der Regel nicht zur Langzeitanwendung eingesetzt.
Symptome lindern
Neben der ursächlichen Behandlung von allergischen Reaktionen kann man auch die Symptome einer Nahrungsmittelallergie behandeln. Ausschläge auf der Haut, Rötungen und Quaddeln können mit Gels und Cremes mit antiallergischen Wirkstoffen oder Kortison gelindert werden. Auch das Kühlen von geschwollenen oder juckenden Hautstellen ist hilfreich. Zur Behandlung von Atemproblemen können Allergologen ein Asthma-Spray verordnen. Gegen Symptome im Magen-Darm-Bereich, z.B. Durchfall oder Erbrechen, gibt es wirksame Medikamente. Lassen Sie sich dazu am besten in der Apotheke beraten.
Lebensmittelallergie – das gehört in die Hausapotheke
- Bei schwerer Allergie immer ein Notfallset, um bei einem anaphylaktischen Schock schnelle Hilfe zu gewährleisten
- Allergietabletten (H1-Antihistaminika) für die Behandlung akuter allergischer Reaktionen
- Gel oder Salbe mit antiallergischem Wirkstoff gegen Hautausschlag und Juckreiz
- Medikamente gegen akute Magen-Darm-Beschwerden, z.B. Übelkeit und Durchfall
- Ein Präparat zum Vorbeugen von Symptomen einer Nahrungsmittelallergie (z.B. Pentatop®)
- Ein Asthma-Spray, wenn durch die Allergie Atemwegs-Beschwerden auftreten
- Ein krampflösendes Medikament bei Bauchschmerzen, die durch Intoleranzen ausgelöst werden
- Ein schmerzlinderndes Medikament, z.B. Ibuprofen oder Paracetamol
Richtig reagieren bei einem anaphylaktischen Schock
Von einem anaphylaktischen Schock spricht man, wenn es durch eine allergische Reaktion vom Soforttyp zu einem Herz-Kreislauf-Zusammenbruch kommt. Ein anaphylaktischer Schock ist akut lebensbedrohlich und muss so schnell wie möglich durch Medikamente behandelt werden.
Menschen, die ein Risiko für eine solch starke allergische Reaktion haben (häufig bei Insektengift-Allergien oder Erdnussallergie), müssen immer ein Notfallset mit sich führen. Es enthält Antihistaminika, Kortison-Präparate und ggf. einen Adrenalin-Pen.
Wenn Sie davon betroffen sind, stellen Sie unbedingt sicher, dass Ihr Allergologe oder die Mitarbeiter in Ihrer Apotheke Sie eingewiesen haben, wie die Medikamente im Notfall angewendet werden. Genau zu wissen, was zu tun ist, bedeutet Sicherheit für Sie und andere. Auch enge Kontaktpersonen sollten den Umgang mit dem Notfallset kennen und einen Adrenalin-Pen anwenden können, damit sie schnell Hilfe leisten können.
Bei schwerer Allergie sollte ein Notfallset vorhanden sein, um einen anaphylaktischen Schock schnell behandeln zu können
Zusätzliche Tipps bei Nahrungsmittelallergien
- Viele Obst- und Gemüsesorten werden durch Kochen, Braten, Zerkleinern oder Säuern verträglicher.
- Tierische Allergene, z.B. aus Ei und Milch sowie Eiweiße in Nüssen sind meist hitzestabil. Hier hilft nur das Meiden.
- Seien Sie besonders bei Fertigprodukten skeptisch. Sie können versteckte Allergene enthalten.
- Informieren Sie enge Kontaktpersonen in der Familie, im Freundeskreis und bei der Arbeit über bestehende Allergien. So können alle beim Thema Allergie zu Ihrem Wohle an einem Strang ziehen.
Obst- und Gemüse kann durch Erhitzen für einige Allergiker verträglich gemacht werden.
Informieren Sie enge Kontaktpersonen in der Familie, Freundeskreis und bei der Arbeit über Ihre bestehende Allergie. So können alle beim Thema Allergie zu Ihrem Wohle an einem Strang ziehen. Bei schweren allergischen Reaktionen wird der behandelnde Arzt ein Notfallset verschreiben. Es enthält Antihistaminika, Kortison-Präparate und ggf. einen Adrenalin-Pen.
Eine Lebensmittelallergie ist eine allergische Überreaktion des Immunsystems auf eigentlich harmlose Eiweiße in der Nahrung. Bei Kontakt mit dem Allergen binden Antikörper an das körperfremde Eiweiß und aktivieren dadurch die Mastzellen. Botenstoffe wie Histamin werden ausgeschüttet und es kommt zu einer allergischen Reaktion.